Zither-Manä

Der Erfinder des Zither-Rocks

Ein Almkonzert mit dem Zither-Manä vor der Kulisse des Reitings.

TROFAIACH. Ein heißer Sommernachmittag auf der Hirn-alm bei Trofaiach, vereinzelt sind Schneefelder hoch über dem Krumpensee zu erkennen. Zwei Männer in Lederhosen halten das Brauchtum des Peitschenknallens hoch, „Aperschnalzen“ wird’s wohl nicht mehr gewesen sein.

Jung im Herzen

Doch bald klingen vom Alpengasthof ganz andere Töne ins Tal. Zitherklänge sind es, aber was für welche. Ein Orchester spielt dort, könnte man meinen, doch es ist nur ein einziger Mann. Auf den Siebziger geht er bereits zu, der „Zither Manä“. Im Herzen, in der Stimme und in den Fingern ist er jung geblieben, sehr jung sogar. Der Vollblutmusiker vom Tegernsee – im bürgerlichen Namen heißt er Manfred Zick – gastiert auf Einladung des Kulturvereins „Art Mine“ im Rahmen der Musikreihe „Tower of Songs“ im Krumpental. Die Hirnalm auf 950 Metern Seehöhe bildet eine prächtige Kulisse, von der sich der „Zither Manä“ inspirieren lässt.

Schräge Töne

Die ersten Volksmusikstücke werden vom Publikum mit Kopfnicken quittiert, als aus einem Landler allerdings ein Zither-Rock wird, scheiden sich die Geister. Denn der Manä entlockt seinem Instrument, das er elektrisch verstärkt, auch rockige und bluesige Töne. Da finden sich Stücke von Deep Purple wieder, auch von John Mayall oder John Lee Hooker.
Legendär ist seine Version des Pink-Floyd-Klassikers „Shine On You Crazy Diamond“, dessen Veröffentlichung auf der CD „Heavy Volksmusik“ von Roger Waters & Co. genehmigt und für „exzellent“ befunden wurde. Fazit: Ein schräger Nachmittag mit ebensolchen Tönen!

Quelle: Woche

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