John Kirkbride & Ferdl Eichner

Der Teufel stahl den Blues vom Herrn

TROFAIACH. Es heißt, der legendäre Blues-Musiker Robert Johnson hätte seine virtuose Kunst einem Pakt mit dem Teufel zu verdanken. Ob auch der Schotte John Kirkbride und der Bayer Ferdl Eichner mit dem Beelzebub gehandelt haben sei dahingestellt, sicher ist jedoch, dass sie sich nicht hinter dem Meister Johnson verstecken müssen, wenn sie dessen Nummer „Rumbling on my Mind“ intonieren. Erneut wurde das Stockschloss in Trofaiach – wie jeden letzten Donnerstag im Monat – zum Tower of Songs. Mit jeder Menge Blues im Blut bewiesen Kirkbride und Eichner unter anderem, dass eine Reggae-Version von „Country Roads“ durchaus ihre Reize hat, dass ein „Imagine“ von John Lennon auch mit Mundharmonika bestens funktioniert und, dass ebendiese erst gemeistert ist, wenn man es schafft, die Reise einer Dampflock durch den Süden der USA akustisch wiederzugeben. Mit der eigenen Nummer „The Message“ nahmen die Musiker das Publikum auch noch auf eine Reise in die Zeit von William S. Burroughs und Jack Kerouac mit. Was man sonst noch mitnehmen konnte? Die Gewissheit, dass auch ein Chihuahua einer Deutschen Dogge gefährlich werden kann und wie ein Begräbnis in Schottland ablaufen kann. Alles in allem war auch dies eine lohnende Ausgabe des „Tower of Songs“.
Ende Mai beehrt der „Blonde Engel“ aus Deutschland das Stockschloss.

Quelle: Woche

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